Worte (auf-)scheuchen – Grenzen überwinden.
SIMON GERHOL
Dezember 2018: Gedanken zum Advent
Die Alliierten erkannten die deutschen Trusts wie die IG-Farben als wichtige Elemente der totalitären Herrschaft im Dritten Reich und zerschlugen sie nach 45. Wohin deutet dann die Tatenlosigkeit der US-Amerikaner in Bezug auf große IT- und Internetkonzerne?
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Sehnsucht nach dem Verständnis der Gegenwart begründet die aktuelle Dominanz von Historie in der Literatur. In einer Zeit der scheinbaren Komplexität und Orientierungslosigkeit greift die Suche nach Verstehen in die Kiste der Vergangenheit: Eskapismus zur Beruhigung des Gewissens in Bezug auf immerwährende menschliche Unzulänglichkeiten.
Wie weit sind unsere Gedanken schon manipuliert, wenn wir eine postkapitalistische Ära automatisch als Utopie bezeichnen? Wenn jede Alternative zu Staatsformen und Herrschaft diffamiert wird, die Zustände als gegeben propagiert werden, Angst vor Änderung geschürt wird, mutiert jeder Träumer zum Schuldigen, wenn er nicht versucht zu handeln!
Ein kalter Morgen Im Zeichen der Fische Trübe im Nebel Thules Hundert Jahre nun nur einmal totgeschossen. Von einem Sprössling heutiger Brauer Mit einem Schützen im Wappen Und einem germanisch teutonischen Emblem Auf heurigen Gläsern Mit denen sich nach hundert Jahren Idenditäre Bürger sich betrinken. Früher’s schlachteten sie einen Auerochsen. Später verhöhnt von Leidensgenossen in LTI, in bourgeoiser Hochnäsigkeit verspottet, seine erkämpfte Bildung, noch zerreist nach hundert Jahren sein anarches Wort die kalten Nebel in den Hirnen der Ängstlichen: „Jedes Menschenleben ist heilig!“